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„A 17 SN“ – Kolani-Gitarren, Rainer Kolanowski, Halle/Saale (Sachsen-Anhalt)

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„FS-2“ – Launhardt Guitars, Ehringshausen (Hessen)

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Modell 200 – HSM, Hermann Schmidt Metallblasinstrumentenbau, Markneukirchen (Sachsen)

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Basstrompete in C – Josef Gopp, Meisterinstrumente, Karlstadt-Wiesenfeld (Bayern)

Deutscher Musikinstrumentenpreis 2011 für Basstrompete und Archtop-Gitarre

Zum 21. Mal wird während der Musikmesse der Deutsche Musikinstrumentenpreis verliehen. In diesem Jahr geht der Preis in den Kategorien Basstrompete und Archtop-Gitarre an jeweils zwei Werkstätten. Der Preis wird im Rahmen einer Feierstunde auf der Musikmesse am 7. April 2011 in Halle 1.2, Café Classic, um 18 Uhr überreicht.

Die Preisträger

in der Kategorie Archtop-Gitarre mit Tonabnehmer:
„A 17 SN“ – Kolani-Gitarren, Rainer Kolanowski, Halle/Saale (Sachsen-Anhalt)
„FS-2“ – Launhardt Guitars, Ehringshausen (Hessen)

in der Kategorie Basstrompete in C:
Modell 200 – HSM, Hermann Schmidt Metallblasinstrumentenbau, Markneukirchen (Sachsen)
Basstrompete in C – Josef Gopp, Meisterinstrumente, Karlstadt-Wiesenfeld (Bayern)

Mit dem Deutschen Musikinstrumentenpreis unterstreicht das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Bedeutung der deutschen Musikinstrumentenbaukunst für die MI-Branche und weist sowohl auf die Traditionspflege als auch die Innovationskraft der Hersteller hin. Die deutsche Musikinstrumentenbaukunst blickt auf eine lange Tradition zurück und ist in vielen Instrumentengattungen führend, wenn es um die Verbindung von Tradition, Handwerkskunst und Individualität mit neuen Technologien und Innovation geht.

Die Preisträgerinstrumente – Kategorie Archtop-Gitarre

Die Archtop-Gitarre ist eine besondere Form einer Steel-String Gitarre, die im Falle der Preisträgerinstrumente mit einem Tonabnehmer versehen ist. Archtop-Gitarren werden mit einem Hohlraum, gewölbter Decke und Rückseite gefertigt und sind in der Regel mit F-Löchern und einem Schlagbrett versehen. Zu Beginn wurde der charakteristische Klang und die Klangfülle der Gitarren von Jazz und Country-Musikern sowie im Swing- und Big Bands genutzt. Archtop-Gitarren werden zeitgenössisch im Jazz, im Blues sowie in unterschiedlichen Gattungsformen des Rock eingesetzt.

In der Kategorie Archtop-Gitarre geht der Preis 2011 gleichwertig an zwei Instrumente.

Ein Gewinner ist das Unternehmen Kolani-Gitarren, von Rainer Kolanowski. Rainer Kolanowski ist Autodidakt und führt sein Unternehmen als Ein-Mann-Betrieb. Die Instrumente werden auf Bestellung und in enger Abstimmung mit den Kunden hergestellt, so haben die Kunden schon in der Rohbauphase die Möglichkeit, die Instrumente zu testen und so Einfluss auf Material, Form und Klang zu nehmen. Laut Kolanowski liegt das besondere Augenmerk der Fertigung auf den hochwertigen Hölzern und der traditionellen, vom Geigenbau kommenden Bearbeitung der Decken und Böden.

Zweiter Gewinner ist Thomas Launhardt mit der gleichnamigen Werkstatt Launhardt Guitars. Dort fertigt der Zupfinstrumentenbaumeister mit seinem Team Konzertgitarren, Westerngitarren, Jazzgitarren, E-Gitarren, Bässe und Mandolinen. Der Schwerpunkt der Herstellung des Preisträgerinstrumentes FS-2 liegt in der klassischen Archtop-Form mit Cutaway, F-Löchern, jedoch ohne Schlagbrett. Die FS-Serie wird gestaffelt angeboten (FS-2 – FS-5), die Kunden können jedoch schon bei der Herstellung Einfluss auf die Ausgestaltung (Lackierungen, Tonabnehmer, usw.) des Instrumentes nehmen.

Die Preisträgerinstrumente – Kategorie Basstrompete

Die Basstrompete ist eine spezielle Ausprägung der Ventil-Trompete. Sie ist in ihrer Bauart größer und verfügt über den Tonumfang der Posaune. Oftmals wird sie von Posaunisten als Zweitinstrument gespielt, da der Tonumfang gleich ist und sie über ein der Posaune ähnliches Mundstück verfügt. Die Basstrompete wird vornehmlich im Orchester eingesetzt. In Kompositionen von Richard Wagner ist sie vorgeschrieben. Die berühmteste Komposition, in der sie in exponierter Weise zu hören ist, ist wohl „Le Sacre du Printemps“ von Igor Strawinsky. Solowerke für dieses Instrument liegen kaum vor.

Der Preis geht in der Kategorie Basstrompete in diesem Jahr gleichberechtigt an:

Die Basstrompete in C Modell 200 des Herstellers Hermann Schmidt Metallblasinstrumentenbau ist in Messing gearbeitet. Das Unternehmen aus Markneukirchen blickt auf eine lange Tradition zurück, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts reicht. Damit die Basstrompete eine saubere Stimmung aufweist, muss der Korpus besonders sorgfältig gebogen werden, meist geschieht dies von Hand in Blei. Der Serienreife des Modells 200 ging eine zweijährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit voraus.

Die Basstrompete in C von Josef Gopp Meisterinstrumente aus Karlstadt-Wiesenfeld ist das zweite Preisträgerinstrument. Das Instrument ist ebenfalls in Messing gearbeitet und mit einem auswechselbaren Mundrohr versehen. Laut Hersteller werden bis auf die Ventile alle Komponenten der Instrumente in der eigenen Werkstatt hergestellt. Gerade bei Basstrompeten, die über einen größeren Tonumfang verfügen, ist eine direkte und saubere Ansprache schwierig zu erreichen. Beide Instrumente erreichten in punkto Ansprache und Bespielbarkeit von den prüfenden Musikern Bestnoten.

Das Auswahlverfahren

Die Preisverleihung des Deutschen Musikinstrumentenpreises findet am Donnerstag, 7. April 2011, 18 Uhr, im Café Classic, Halle 1.2, während der Musikmesse statt. Die Urkunde wird ein Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie überreichen.

Um am Deutschen Musikinstrumentenpreis teilzunehmen, reichen Musikinstrumentenhersteller ihre Instrumente in ein dreistufiges Auswahlverfahren des Instituts für Musikinstrumentenbau ein: Musiker, allesamt Spezialisten auf ihrem Instrument, darunter im Bereich Gitarre Prof. Michael Sagmeister oder im Bereich Basstrompete unter anderen Olaf Ott, prüfen die Instrumente auf Bespielbarkeit, Klang und Ansprache. Die Bestimmung der akustischen Eigenschaften der Instrumente verläuft objektiv ohne Spielereinfluss mittels akustischer Messverfahren. In einem dritten Schritt beurteilt ein Sachverständiger die Instrumente hinsichtlich ihrer handwerklichen Verarbeitung. In die Beurteilung fließt ebenso das Preis-Leistungsverhältnis ein und die Instrumente müssen über den Handel oder beim Hersteller zu beziehen sein.

2012 wird der Deutsche Musikinstrumentenpreis in den Kategorien Renaissance-Laute, 8-chörig in G, und Cello verliehen. Der Anmeldeschluss für die Teilnahme am Wettbewerb beim Institut für Musikinstrumentenbau ist der 28. April 2011. Die vollständigen Bewerbungsunterlagen erhalten Bewerber beim:

Institut für Musikinstrumentenbau
Klingenthaler Straße 42
08267 Zwota
Telefon: 037467-23481
E-Mail: post@ifm-zwota.de

Weitere Informationen zum Deutschen Musikinstrumentenpreis sowie Bilder zum Download

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